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Mission erfolgreich beendet!

Nach Fahrt durch Kriegsgebiet: Elmshorner Feuerwehr hat Drehleiterwagen erfolgreich übergeben.

Was für eine tolle Aktion!  Am 27. April, morgens um kurz nach 6 Uhr, machten sich die Elmshorner Feuerwehr Kollegen Olaf Berrens, Marco Halfpap, Lars Czajka und Jürgen Reinstrom auf den Weg zur polnisch-ukrainischen Grenze. Sie wollten das ausrangierte Drehleiterfahrzeug der Elmshorner Wehr in Lemberg übergeben (wir berichteten). Nach der Aktion, die sehr erfolgreich verlaufen ist, trafen wir uns mit Jürgen Reinstrom. 

Für die Aktion hatte das Team knapp vier Tage eingeplant. Ziemlich sportlich! "Die Reise war ein echtes Abenteuer", lachte Jürgen Reinstrom, Leiter der Spendenaktion und langjähriges aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Elmshorn. Die erste Etappe ging von Elmshorn-Hamburg-Berlin-Breslau. In Breslau wurde ein Übernachtungsstopp bei den dortigen Feuerwehr Kameraden eingelegt. Zu dem Zeitpunkt hatte das Team bereits 700 Kilometer Fahrt hinter sich. Am nächsten Morgen ging es nach einem Tankstellenfrühstück   weiter ihn Richtung Kattowitz und Krakau. "Dort gibt es sogar an einer Mautstelle eine Blaulichtspur für Rettungsfahrzeuge", erklärte Reinstrom, der freudig erzählte, dass die "Königin", wie die Drehleiter liebevoll genannt wurde, sage und schreibe 103 km/h "Spitze" fuhr. Donnerstagabend kamen die Blauröcke dann in Przemyśl an. Der Zeitplan wurde eingehalten. In Przemyśl übernachteten die Männer erneut. "Leider gab es am Hotel keinen bewachten Parkplatz. Zum Glück kam aber nichts weg", sagte Reinstrom. In Przemyśl kam auch das Team von Stefan Peetz (Taxi for Solidarity aus Klein Offenseth-Sparrieshoop) mit dazu und unterstützte die Elmshorner. 

Eigentlich wäre nun die Aufgabe für die Elmshorner Feuerwehrmänner erledigt. Es galt, die Drehleiter bis zur ukrainischen Grenze zu bringen. Doch leider gab es keinen Fahrer, der das große Fahrzeug lenken konnte. So entschieden sich die Brandbekämpfer, das Fahrzeug selbst in Lemberg zu übergeben. Eine gewagte Aktion, da bereits am Ostermontag russische Raketen in Lemberg einschlugen und eine Waffenfabrik trafen. Das Team entschied sich dennoch dafür und fuhr, nach zwei Stunden Wartezeit an der Grenze und beim Zoll, auf Kriegsgebiet weiter. "Man funktioniert dann nur noch, man denkt nicht lange nach", so Reinstrom, der die letzten 70 Kilometer bis nach Lemberg legal mit Blaulicht fuhr.

In Lemberg angekommen wurden sie schon von der Militärverwaltung freudig in Empfang genommen. Die Lemberger Feuerwehr kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Sie dachten, ihnen würde ein Feuerwehrwagen mit einer kleinen Leiter als Ausrüstung übergeben. "Dass wir ihnen ein Hubrettungsfahrzeug mit 32m-Drehleiter übergeben, trieb ihnen sogar die Tränen in die Augen", erzählte Reinstrom von der rührigen Übergabe. Als kleine Aufmerksamkeit gab es ein Dankesschreiben für den "Mayor of Elmshorn" (Bürgermeister) mit. Nach der Schlüsselübergabe, einer technischen Einweisung und einem leckeren Essen zum Abend ging es dann wieder Richtung Heimat mit Übernachtungsstopp in einem  polnischen Hotel.

Abschließend betrachtet erklärte Reinstrom: "Es hat alles super geklappt. Die vielen Hilfsorganisationen, die dort Hilfe leisten, haben unseren größten Respekt. Die Lage in der Ukraine mit den vielen Freiwilligen ist schon sehr bedrückend für uns gewesen. Wir bedanken und bei allen Spenderinnen und Spendern und allen lieben Menschen, die uns unterstützt haben".

Am Sonnabend, den 30. April um 21:21 Uhr, kamen die Männer müde aber heil bei ihren Familien an. Vier Tage später schlugen erneut russische Raketen in Lemberg ein und zerstörten eine Trafostation. 

Die Moin Redaktion dankt dem Team für die vielen tollen Fotos!

 

 

 

 

 

 

 

von Thorsten Pahlke ,